Kapitel V: Eine heimliche Macht im Hintergrund (Some Deep, Organizing Power...)


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Panel 2:
Der englische Titel dieses Kapitels ist ein Sherlock-Holmes-Zitat aus Das letzte Problem (auch Sherlock Holmes' Untergang):

    Wie du weißt, Watson, kennt niemand die gehobene Verbrecherwelt in London so gut wie ich. In den vergangenen Jahren war mir ständig bewusst, dass irgendeine Macht hinter den Kriminellen steht, eine organisierte Macht, die stets gegen das Gesetz verstößt und den Übeltäter beschützt.
    (Übersetzung von Rudolf Rocholl)

Die Szene an den Reichenbach-Wasserfällen im Schweizer Kanton Bern stammt ebenfalls aus Das letzte Problem, die eigentlich die letzte Holmes-Story sein sollte. Doyle war der Figur überdrüssig und ließ ihn hier sterben, doch aufgrund der großen Nachfrage kam Holmes ein paar Jahre später dann doch zurück. Auch in Doyles Geschichte spielt sich das Ereignis am 4. Mai 1891 ab.

Auch hier lehnt sich Kevin O'Neill stark an Sidney Pagets Originalzeichnung der Szene an, die man hier sehen kann.


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Panel 1:
In Das letzte Problem gehen Holmes und Watson gemeinsam auf dem Pfad beim Wasserfall, bis Dr. Watson zurück ins Hotel gerufen wird, wo eine Engländerin im Sterben liegen soll. Wie Holmes bald herausfindet, war das ein Trick von Moriarty.

Panel 2:
Die Frage, wann Watson mit wem verheiratet war, lässt sich nicht eindeutig beantworten, da sich die Holmes-Stories hier gegenseitig widersprechen. Den Hinweisen in Das letzte Problem zufolge müsste Watson im Jahr 1888 oder 1889 geheiratet haben. Er ist also nicht mehr sooo "frisch verheiratet".

Panel 4:
Die komplette Konversation zwischen Holmes und Moriarty bewegt sich sehr nahe am Originaltext, wo z.B. auch der Satz vorkommt, das sei "keine persönliche Angelegenheit".

Panel 6:
Dass sich Moriarty über die "goldene, mathematische Logik all dessen" freut, passt zu ihm: laut Doyle ist er ein mathematisches Genie, der schon mit 21 Jahren einen Lehrstuhl besetzen darf.

Panel 7:
Holmes' Abschiedsworte an Watson sind die unveränderten letzten Sätze aus einem Abschiedsbrief, den Holmes in Das letzte Problem schreibt.


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Panel 2:
In Das letzte Problem sucht Watson später nach Holmes und findet nichts als den Brief und das silberne Zigerettenetui, das man hier sieht. Hier taucht wieder einmal der "Questionmark-Man" auf.


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Panel 1:
In der Geschichte The Adventure of the Empty House (Das leere Haus, 1903) kehrt der totgeglaubte Sherlock Holmes wieder zurück und erzählt von seinem Kampf gegen Moriarty. Dort sagt er, dass Moriarty keine Waffe trug.

    Er hatte keine Waffe, aber er sprang auf mich zu und umklammerte mich mit seinen langen Armen wie eine Spinne. Er wusste, sein Spiel war aus, er wollte nur noch seine Rache haben. Wir wankten zusammen bis an den Rand des Abgrunds. Nun, ich kenne mich immerhin etwas in Baritsu aus, der Art, wie Japaner ringen, das hat mir schon mehr als einmal genutzt.
    (Übersetzung von Tanja Terek)


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Panels 1-3:
Aus Das leere Haus:

    Alle Anstrengung war umsonst: Er fiel. Über den Rand der Klippe gebeugt, sah ich ihn stürzen, die ganze Höhe hinunter. Dann streifte er einen Felsen, prallte ab und verschwand schließlich im Wasser.
    (Übersetzung von Tanja Terek)


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Panels 1-4:
Aus Das leere Haus:

    Ich stand dann also wieder auf und betrachtete mir die Felswand in meinem Rücken. In deinem anschaulichen Bericht, den ich Monate später las, behauptetest du, die Felswand sei völlig glatt. Das stimmt nicht. Es gab da ein paar schmale Stufen und die Andeutung eines Simses. Der Felsen ist so hoch, dass es unmöglich ist, ihn ganz zu erklimmen, ebensowenig konnte ich den feuchten Pfad zurückgehen, ohne Fußabdrücke zu hinterlassen. Natürlich hätte ich rückwärts gehen können, wie ich es schon verschiedentlich getan habe, aber drei Fußspuren in einer Richtung hätten sicherlich an ein Täuschungsmanöver denken lassen. Alles in allem entschloss ich mich also für den Aufstieg.
    (Übersetzung von Tanja Terek)

Panels 5-6:
Aus Das leere Haus:

    Unter mir donnerte der Fall - ich leide bestimmt nicht unter Wahnvorstellungen, aber ich schwöre dir, ich meinte Moriarty aus dem Abgrund nach mir schreien zu hören.
    (Übersetzung von Tanja Terek)

Panel 6:
Dass Holmes ein Drogenkonsument war, kam in diversen Geschichten immer wieder mal vor, u.a. in The Man With The Twisted Lip (Der Mann mit der entstellten Lippe, 1891). Über sodomitische Neigungen von Holmes ist in der Literatur dagegen nichts zu finden.


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Panel 2:
"Moran" ist Colonel Sebastian Moran aus Das leere Haus. Er ist Moriartys Stabschef und versucht, seinen Tod zu rächen. Holmes beschreibt ihn als "zweitgefährlichsten Mann in London".

Panel 6:
In Das leere Haus wird Morans Luftgewehr beschrieben:

    "Eine ebenso bewundenswerte wie einmalige Waffe, ein Luftgewehr, lautlos und von ungeheurem Durchschlagsvermögen. Ich kenne von Herder, den blinden deutschen Mechaniker, der es im Auftrag Professor Moriartys konstruierte."
    (Übersetzung von Tanja Terek)

In der gleichen Geschichte berichtet Holmes, wie er einen Angriff mit Steinen überlebt hat:

    "Ein riesiger Felsbrocken sauste von oben an mir vorbei, streifte den Pfad und stürzte in den Abgrund. Im ersten Augenblick dachte ich, das sei ein Zufall, aber als ich dann hinaufschaute, sah ich den Kopf eines Mannes, der sich gegen den dunklen Himmel abhob, und dann traf ein zweiter Felsbrocken die Steinplatte, auf der ich lag, kaum einen Fuß von mir entfernt."
    (Übersetzung von Tanja Terek)

Panel 7:
Bei Doyle gibt es keinen Hinweis darauf, dass Moran dem britischen Geheimdienst angehört. Es ist jedoch auch nicht undenkbar, denn in Das leere Haus wird erwähnt, dass er auf zahlreichen Auslandseinsätzen der britischen Armee dabei war.


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Panel 1:
Auf den Fenstern des MI5-Gebäudes taucht wieder das Fragezeichen auf.

Panel 2:
Auf dem Papier auf Ms Schreibtisch sind drei Namen zu lesen: Blake, Klimo und Nikola.

"Blake" ist Sexton Blake, eine sehr erfolgreiche Detektivfigur, deren Abenteuer von 1893 an über 50 Jahre lang in über 3000 Geschichten erschienen. Erfunden wurde er von Harry Blyth für das Magazin Halfpenny Marvel.

"Klimo" ist der Held in The Duchess of Wiltshire's Diamonds (Die Diamanten der Herzogin von Wiltshire, 1897) von Guy Boothby, ein hervorragender Detektiv, der aus Langweile selbst zum Dieb wird.

"Nikola" stammt ebenfalls von Guy Boothby. Die Figur Doctor Nikola tritt in fünf Romanen auf, erstmals in A Bid for Fortune, or Doctor Nikola's Vendetta (1895). Ähnlich wie Moriarty ist er ein kriminelles Genie, das die Welt beherrschen möchte.

Diese Namensliste könnte von Moriarty angefertigt worden sein, um diese Personen zu prüfen, ob sich hinter ihnen nicht Sherlock Holmes verbirgt. Denn er dürfte wahrscheinlich wissen, dass Holmes noch lebt.

Moriarty erzählt hier, er sei angeworben worden, als er noch auf der Universität war. Im "echten Leben" wäre es extrem unwahrscheinlich, dass bereits Mitte des 19. Jahrhunderts Spione angeworben wurden. Damals war der Geheimdienst, der Vorläufer von MI5 und MI6, nur eine kleine Abteilung des Kriegsministeriums, die weder das Ansehen noch die Mittel für Rekrutierungen hatte.


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Panel 7:
Battersea ist eine Londoner Vorstadt am Südufer der Themse. Gelegentlich wurden dort auch Jahrmärkte abgehalten. Der Vergnügungspark "Battersea Fun Fair" stand dort von 1951-1972.

Panel 8:
Moriarty nannte sich den "Napoleon des Verbrechens". Es passt also, dass in seinem Büro eine Napoleon-Büste steht.


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Panel 3:
Auf dem Kragen des Polizisten steht die Zahl 813. Dies ist auch der Titel eines Romans von Maurice Leblanc (813, das Doppelleben des Arsène Lupin, 1910), in dem der Meisterdieb Arsène Lupin auf Herlock Sholmes (Leblancs Holmes-Parodie) trifft. Ein Fanclub für Kriminalgeschichten nennt sich ebenfalls 813 und hat natürlich 813 Mitglieder. Der französische Regisseur François Truffaut versteckte die Zahl 813 in vielen seiner Filme an irgendeiner Stelle.

Zum Töten als Unsichtbarer äußert sich Griffin in Wells' Roman folgendermaßen:

    "Tatsächlich ist die Unsichtbarkeit nur in zwei Fällen wertvoll: um zu entkommen und um sich zu nähern. Daher ist sie ganz besonders wertvoll, wenn man einen Menschen töten will. Ich kann um einen Menschen herumgehen - welche Waffe er auch immer haben mag -, die geeignetste Stelle wählen, ihn treffen, wie ich will, ausweichen, wie ich will, entwischen, wie ich will."
    (Übersetzung von Brigitte Reiffenstein und Alfred Winternitz)


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Panel 4:
Die Schlagzeilen des Zeitungsverkäufers beziehen sich auf eine echte Kuriosität der viktorianischen Ära:

Im Jahr 1898 schrieb Morgan Robertson den Roman Futility (Titan, Eine Liebesgeschichte auf hoher See, 1912 unter dem Titel The Wreck of the Titan wiederveröffentlicht). Darin geht es um einen großen Ozeankreuzer, den größten der jemals gebaut wurde. Bei einer Fahrt über den Nordatlantik mit vielen vermögenden Passagieren an Bord läuft das Schiff auf einen Eisberg und sinkt, die meisten Passagiere sterben. Da die Konstrukteure sicher waren, das Schiff sei unsinkbar, gibt es viel zu wenig Rettungsboote.

Das ist kein Witz, Robertson scheint tatsächlich die Titanic-Katastrophe von 1912 vorhergesagt zu haben.


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Panel 3:
Nemo bezieht sich hier auf die Ereignisse in Dracula. Als jemanden, der sich teilweise in einen Vampir verwandelt hat und dann wieder zur Sterblichkeit zurückkehrte, hätte die viktorianische Gesellschaft Mina als verderbt betrachtet und so käme eine Scheidung in Frage.

Es war damals in England nicht einfach, geschieden zu werden, die meisten Leute unterzogen sich nicht der langwierigen "englischen Scheidung" (wie Nemo es nennt), sondern gingen nach Schottland, um dort eine Blitzscheidung zu vollziehen. Frauen waren 1898 keine Rechtlosen mehr. Der Married Woman's Property Act von 1883 garantierte Frauen das Recht auf Eigentum und ein eigenes Einkommen und ein Richter entschied 1898, dass kein Ehemann das Recht hat, seine Frau zu schlagen. Trotzdem galt eine Scheidung als skandalös und war fatal für das Ansehen der Frau, egal was der Grund dafür war.


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Panel 3:
In Dracula beschließen Dr. Van Helsing, Jonathan Harker und Dr. Seward, Mina über ihre Pläne im Unklaren ("in the dark") zu lassen. Sie tun dies zu ihrem Schutz, allerdings wird Mina gerade dadurch zum Opfer Draculas. So ist es nur zu gut zu verstehen, dass Mina hier darauf besteht, dass man sie nicht "immer im Unklaren" lässt.


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Panel 3:
Claude Rains führt als Griffin im Film The Invisible Man (Der Unsichtbare, USA 1933) einen ähnlichen Tanz auf.


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Panel 3:
Griffins Beschreibung von Moriarty ähnelt der von Sherlock Holmes in Das letzte Problem:

    "Er ist auffallend groß und schlank, seine Stirn wölbt sich weit und weiß vor und seine Augen liegen tief in den Höhlen. Er ist glatt rasiert und blass und wirkt asketisch; der ehemalige Professor ist unverkennbar. Seine Schultern hat das viele Studieren gebeugt, den Kopf streckt er weit vor und bewegt ihn ständig hin und her wie ein Reptil. Er sah mich an; in seinen Augen lag große Neugier."
    (Übersetzung von Rudolf Rocholl)


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Panel 5:
Die Aufschrift "Pequot" auf der Kiste ist der Name des Schiffs, auf dem Käpt'n Ahab, Queegqueg und Ismael in Moby Dick segeln.


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Panel 2:
Am linken Bildrand sieht man einen Koffer mit der Beschriftung "Fogg". Offenbar gehörte der Koffer Phileas Fogg aus Reise um die Erde in 80 Tagen (siehe Cover).

Die Zeitung New Lincoln Herald erschien auf der Kolonie Lincoln Island. Dort spielt Jules Vernes Die geheimnisvolle Insel.

Die Buchstabenreihe daneben ist eine verschlüsselte Botschaft aus La Jangada (Die Jangada, auch Achthundert Meilen auf dem Amazonas, 1881) von Jules Verne. In der Botschaft bekennt sich ein Räuber, Mörder und Verräter zu seinen Taten. Der Code zur Entschlüsselung des Textes (von dem man hier nur einen Ausschnitt sieht) lautet 432513. Das heißt, man nimmt den 4. Buchstaben im Alphabet vor P (also L), den 3. vor H (E), den 2. vor Y (V), den 5. vor I (E), den 1. vor S (R) den 3. vor L (I) und wieder von vorn. Ergebnis ist ein französischer Text.

Panel 5:
Die "Dr. Samuel Ferguson Expedition" stammt ebenfalls aus einem Roman von Jules Verne: in Cinq Semaines en Ballon (Fünf Wochen im Ballon, 1863) überquert der Engländer Dr. Ferguson mit zwei Begleitern Afrika in einem Ballon namens Victoria.


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Unten im Schatten sieht man die Kuppel der St. Paul's Cathedral in London. Kevin O'Neill zeichnete sie nicht nach ihrem echten Aussehen, sondern nach dem Modell von Sir Christopher Wren, dem Architekten der Kathedrale.


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